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Defekte, verrostete oder gealterte Bremsleitungen
ersetzen
Intensive Winter mit viel Streusalz machen insbesondere
dem Fahrzeugunterboden sowie Fahrwerk, Antriebsstrang
und Bremsanlage zu schaffen. Angerostete oder
bereits stark korridierte Bremsleitungen gehören
hier zu den Bauteilen, mit der häufigsten
Mängelcharakteristik.
Links im Bild eine extrem stark angerostete Bremsleitung
mit einer schon fast unkenntlich verrosteten Verschraubungsmutter.
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Bremsleitung
ausbauen
In der Regel gibt es vom Hersteller fertig gebördelte
Leitungen, die bereits in der Einbaulage gebogen
sind und die Verschraubungsmuttern beinhalten.
Die alte Leitung löst man am besten mit einem
Spezialringschlüssel für Bremsleitungen,
der zu 3/4 geschlossen ist (siehe Abbildung rechts).
Die Verschraubungsmutter hat etwa bei VAG-Fahrzeugen
eine Schlüsselweite von 11 mm.
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Bremsleitung selber herstellen - notwendige
Werkzeuge
Bremsleitungen sind im Zubehör als Meterware
erhältlich (gängiger Durchmesser 4,75
mm, meist Stahlrohr mit Beschichtung). Ebenso
können die Verschraubungsmuttern und Adapterstücke
(für den Teilersatz einer Leitung) einzeln
gekauft werden.
Man benötigt als wichtigste Werkzeuge einen
Rohrschneider und ein Bördelgerät (Abbildung
links). Hinsichtlich Bördelgerät gibt
es unterschiedlichste Ausführungen, die mehr
oder minder gut den Dienst verrichten. Am Ende
sollte aber immer ein ordnungsgemäßer
Bördel stehen (siehe weiter unten), den dieser
entscheidet über die Dichtigkeit der Leitung.
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Länge ermitteln, Leitung trennen,
bördeln
Zunächst mißt man die benötigte
Länge an Bremsleitung. Hier dient die alte
Leitung als Referenz. An den beiden Enden sind
ca. 5 mm für den Bördel mit einzurechnen.
Links im Bild wurde bereits eine Seite gebördelt.
Die Leitung wird dann der alten Leitung nachgelegt
und entsprechend abgeschnitten.
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Bremsleitung trennen
Mit einem Rohrschneider wird die Leitung auf
Maß getrennt. Dabei sollte man beachten,
daß der Rohrschneider das Material nicht
zur Mitte hin aufbaucht. Ideal ist ein gerader
Durchschnitt mit Querschnittsdicke gleich Rohrdicke.
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Bremsleitung bördeln
Zunächst wird der entsprechende Klotzdurchmesser
(meist 4,75 mm) ausgewählt, die Leitung mit
Überstand von einigen Millimetern eingelegt
und durch den Hebel (im Bild rechts unten) fixiert.
Am Bördelgerät ist ein Anschlag vorhanden
(im Bild oben), wie weit die Leitung zum Bördeln
rausstehen soll. In der Praxis ist man aber besser
bedient, wenn man einige Probebördelungen
mit unterschiedlichen Längen ausprobiert.
Bei der Auswahl des Drückers orientiert man
sich am Bördel der alten Bremsleitung.
Dann wird der Drücker gegen das Rohrende
geschraubt und der Bördel angefertigt. Fett
erleichtert den Bördelvorgang. Einige Probebördelungen
sind dringend angeraten!
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Qualtität des Bördels
Wichtig ist ein gleichmäßig umlaufender
Bördel, wie im Bild links dargestellt. Häufige
Fehler sind etwa ein zur Seite verdrückter
Bördel. Einspannung zu kurz - Bördel
nicht richtig ausgepägt, Einspannung zu lang
- Vor und hinter Bördel wird Material aufgestaucht.
Einbau Bremsleitung
und Test Bremsanlage:
Nachdem die Bremsleitung montiert wurde, das System
mit Bremsflüssigkeit befüllt und entlüftet
wurde, muß unbedingt ein Dichtigkeitstest
durchgeführt werden.
Hierzu drückt eine Person mehrere Sekunden
lang mit voller Kraft auf das Bremspedal, während
der Mechaniker die Verschraubung hinsichtlich
Dichtigkeit im Auge behält. Dieser Vorgang
wird einige Male widerholt.
Ein wichtiger Hinweis zum Schluß:
Die Bremsanlage ist zusammen mit der Lenkung das
wohl wichtigste Sicherheitsbauteil eines Automobils!
Arbeiten an der Bremsanlage sollten immer von
einem Fachmann oder zumindest unter Begutachtung
eines Fachmanns durchgeführt werden.
Alle Angaben ohne Gewähr!
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